Sonntag, 25. Mai 2025

Hafer und Rhabarber



Blog-Event CCXIX - Rezepte mit Hafer (Einsendeschluss 15. Juni 2025)


Kerstin und Klaus vom Blog 
Kakao & Karotte sind die Gastgeber des aktuellen Blogevents bei Zorra, bei dem sich einen Monat lang alles um den Hafer dreht. Denn nicht nur für Pferde ist Hafer sehr gesund...


Ich bin bei Hafer ja ein bisschen heikel... Haferflocken zum Frühstück mag ich zeitweise ganz gerne, aber nur, wenn sie nicht allzu matschig und also nur wenig gekocht sind. Dazu am besten reichlich Obst, so wie hier. Haferflocken mische ich aber gern in diverse Teige oder als Bindung in veggie oder Fleisch-Laibchen und Bällchen.

Für das Blogevent habe ich einen süßen Mürbteig mit Haferflocken zubereitet. Angelehnt an die Birnentarte, die wir im Herbst sehr oft essen, gibt es heute eine Frühlingsversion mit Rhabarber. Empfehlung!



Tarte mit Rhabarber und Haferflocken

Zutaten für 1 kl. Tarteform mit ca. 22 cm

Mürbteig:
65 g kalte Butter
50 g Zucker
130 g Dinkelmehl
45 g kleinblättrige Haferflocken
1 kl. Ei
1 Prise Salz

Belag:
3 dicke Stangen Rhabarber
1-2 EL Kristallzucker
125 g Creme fraiche
1 kl. Ei
50 g weiße Schokolade, in kleine Stücke gebrochen
2 EL Pistazien
2 EL Haferflocken

Zubereitung:
Ungefähr 2/3 der Haferflocken fein mahlen, die restlichen kommen ungemahlen in den Teig. Aus allen Zutaten einen geschmeidigen Mürbteig kneten, was am einfachsten im Zerkleinerer funktioniert. Den Teig mit den Händen in eine vorbereitete Form (entweder befettet oder mit Backpapier ausgekleidet) drücken und zumindest eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen, länger ist auch kein Problem.

In der Zwischenzeit den Rhabarber putzen, ggf. die gröbsten Fäden ziehen und schräg in knapp 1/2-1 cm Stücke schneiden. Die Rhabarberstücke in einer Schüssel mit dem Zucker vermischen und ziehen lassen. Mit einem Teil dieser Flüssigkeit wird dann die Creme fraiche gesüßt, dann das Ei einrühren und abschmecken. 

Den Tarteboden mit der Creme bestreichen, mit dem entwässerten Rhabarber (ohne Flüssigkeit) belegen und mit den Schokostückchen, Pistazien und Haferflocken bestreuen. Im Backrohr bei 180°C rund 40 Minuten backen. 

Teig in die Form gedrückt


Rhabarber eingezuckert


ab in den Ofen



Der säuerliche Rhabarber, der süße Teig mit den Haferflocken (es macht nichts, wenn er etwas zu dick aussieht) und die Pistazien obenauf passten für uns so gut zusammen, dass wir noch über den lauwarmen Kuchen hergefallen sind!

Haferflocken heben einen einfachen Teig geschmacklich und geben ihm einen leicht nussigen Geschmack, finde ich. 





Haferflocken passen auch in herzhaften Teig, ich mische sie gern in Quicheteige nach ungefähr diesem Rezept. Man kann problemlos 1/3 bis zur Hälfte des Mehles durch Haferflocken ersetzen. So entstehen jedes Mal neue Varianten von Quiches, meist auch mit allerlei "Rumfort" Gemüseresten - also was rum liegt und fort muss (den Ausspruch habe ich erstmals bei Ilse gelesen).  😉  

~ ~ ~


Wie gesund Haferflocken sind, habe ich jetzt nicht extra aufgeschrieben, das könnt ihr besser bei den Gastgebern Kerstin und Klaus nachlesen!

Mich würde aber noch etwas anderes interessieren. Zieht ihr beim Rhabarber immer die äußeren Fäden ab oder verwendet ihr ihn sozusagen ungeschält? Mir ist irgendwie immer leid um die schöne rote Außenhaut... denn wenn ich die entferne, bleiben mir nur die grünen Rhabarberstangen übrig. Wie macht ihr das?

Nachtrag: Habe nun gelesen, dass die Schalen des Rhabarbers mehr Oxalsäure enthalten als die Stangen, daher also lieber die äußeren Fäden abziehen. Der Gehalt an Oxalsäure steigt mit der Zeit an, daher sollte man Rhabarber ab Ende Juni gar nicht mehr essen. 


Über Kommentare freue ich mich wie immer, liebe Frühlingsgrüße aus Wien!






Montag, 12. Mai 2025

12 von 12 im Mai, gesund in Wien

 

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1    Heute ist Montag, der 12. Mai 2025 und damit wieder ein 12 von 12 -Tag mit 12 Foto des Tages. Caro vom Blog Draußen nur Kännchen hostet wie immer die Blogaktion, danke dafür!
(Was hier so üppig blüht, ist ein schöner großer Rotdorn.)


Heute ist auch der internationale Tag der Pflanzengesundheit und es geht diesmal um Pflanzen schützen, Leben schützen!
Nicht nur auf die biologische Vielfalt und den Umweltschutz soll aufmerksam gemacht werden, sondern auch auf den Schutz der Pflanzenwelt vor der Einfuhr von exotischen Schädlingen und gebietsfremden Pflanzen und Pflanzenkrankheiten (Quelle).

Eine spannende Sache, finde ich, mir war dieser internationale Tag neu. Habt ihr davon schon gehört?


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2    Wie zuletzt vor einem Monat (April 2025) nehme ich euch mit auf meinen Wegen in Wien, fast immer geht es erst einmal zur U-Bahn.

Die Kastanien stehen in voller Blüte oder sind fast schon wieder am Verblühen, mir kommt vor, das geht heuer schneller als sonst.


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3 und 4    Ich fahre auf den Wienerberg, der aber nur ein niederer Bergrücken am (fast) Stadtrand ist. Dort ist in den letzten 20 Jahren ein florierendes Businessgebiet entstanden mit Gebäuden, die in den Himmel wuchsen und von weit her zu sehen sind. Mit Gastronomie, Kinocenter und Wohnungen ist es fast eine Stadt in der Stadt geworden. Nur der U-Bahn-Anschluss lässt noch auf sich warten und wird frühestens in 10 Jahren fertig sein... 

Am Wienerberg ist auch ein Naherholungsgebiet mit über 100 Hektar Grün- und Wasserflächen, aber dafür habe ich heute keine Zeit. 


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5    Heute steht mein 1. Termin in einem Fitness-Studio an, das mir von meinem Orthopäden sehr ans Herz gelegt und vermittelt wurde. Es nutzt ja nichts, denn wenn frau auch in Zukunft, das heißt *hust* im Alter fit sein will, muss sie rechtzeitig etwas dafür tun, oder? Da ich in dem Studio ein gutes Gefühl habe, mache ich gleich "Nägel mit Köpfen", also einen Vertrag (und bevor der innere Schweinehund protestieren kann). 😇


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6    Das kulinarische Angebot in dem Gebäudekomplex teste ich heute nicht, das ergibt sich sicher ein anderes Mal. Ich mache mich nun auf den Heimweg.


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7    Wohnen würde ich hier am Wienerberg nicht wollen, ehrlich gesagt, auch wenn zwischen den Gebäuden ein bisschen Grün gepflanzt wurde und die Aussicht von oben fantastisch sein soll. 


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8    Die Stadtgärtnerei sorgt immer öfter für insektenfreundliche Begrünung im öffentlichen Raum, das gefällt mir. Auch wenn die Baumscheiben und Grünflächen in manchen Stadtvierteln leicht verwahrlost aussehen, den Bienen macht das zum Glück nichts aus... 😉


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9    Bei dem türkischen Geschäft kann ich am bunten Gemüse nicht vorbei gehen und auch die Baklava sind hier gut.


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10    Zu Hause gibt es gleich einen Teil der Beute vom Einkauf als leichtes Mittagessen mit 
gebratenen Zucchini und als Highlight der in Öl und Gewürzen eingelegte Feta mit Fladenbrot.



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11    Am Nachmittag ist ein Friseurbesuch schon dringend notwendig und danach schaue ich bei meiner "Baumgöttin" im grünen Frühlingsgewand vorbei. Im Winter habe ich den kahlen Baum im Schlosspark in meiner Wohngegend entdeckt und möchte "sie" nun durch die Jahreszeiten verfolgen. Schön, oder?  


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12    Das Schlussbild ist der Abendhimmel von unserem Balkon aus gesehen. Himmelsbilder mit schönen Farben (alle gehören zu meinen Lieblingsfarben) oder Wolkenstimmungen sind mein liebstes Fotomotiv. Herr Fliederbaum meinte vor Jahren einmal, es sei ja "nur Himmel" auf den Fotos drauf - mittlerweile macht er es mir nach...


Jetzt verlinke ich noch meinen Beitrag bei Caro und sende liebe Abendgrüße aus Wien!

Und wie war euer Tag so?




Samstag, 10. Mai 2025

Argentinien und ein Schnitzel


 


Volker und die kulinarische Weltreise legt im Mai an der langen Küste von Argentinien an. Möchte er vielleicht Tango tanzen in Buenos Aires oder doch eher die kulinarische Seite kennen lernen? Wie immer bin ich gerne dabei, beim Tanzen und beim Kochen! 



Kulinarik:

Argentiniern wird ja gerne nachgesagt, dass sie ziemliche Fleischtiger sind, kein Wunder denkt man, weiden doch in den Grassteppen der Pampa freilaufende Rinderherden oder doch nicht...? Der argentinische Fleischkonsum pro Kopf gilt (noch) als einer der höchsten der Welt mit mehr als 100 Kilo Fleisch im Jahr, sind das rund 2 Kilo in der Woche. Willst du bei uns in Wien argentinisch essen gehen, ist das mit Sicherheit ein Steak-House.

ABER wahrscheinlich ist alles nur mehr ein Klischee.
Es verändert sich, so liest man, die argentinische Ernährung und die Vegetarier werden mehr. Vielleicht aus Überzeugung oder eher aus wirtschaftlichen Gründen. Die Rinderherden in der Pampa dürften Vergangenheit sein und die Gauchos nur mehr Folklore, denn die Fleisch-"Produktion" kommt aus Massentierhaltung, vielfach auch für den Export.

Ich habe mir für die kulinarische Weltreise trotzdem ein Fleischgericht vorgenommen. In den Weiten des www sieht man häufig ein in Argentinien populäres Fleischgericht, von dem es einige Versionen gibt:
 
Milanesas Napolitana sind dünne panierte (Mailänder) Schnitzel, die mit Schinken, Tomatensauce und Käse überbacken werden. Also sozusagen "Pizza auf Schnitzel", wie unser Junior sehr treffend feststellte... 
Von italienischen Einwanderern mitgebracht, erfreuen sie sich großer Beliebtheit im Land (übrigens, geschätzt die Hälfte der Argentinier haben italienische Vorfahren). Mich hat das Gericht allein schon beim Lesen angelacht und den Mund wässrig gemacht! 



Milanesas Napolitana
überbackene Schnitzel

Zutaten für 4 Pers.:

Schnitzel:
4 große Schnitzel vom Kalb, Rind oder Schwein je nach Belieben (ich hatte 1 Schweinslungenbraten und daher viele kleine Schnitzerl)

2 Eier
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
Oregano
Salz (nicht zu wenig, denn das Fleisch wird nicht extra gesalzen)
Pfeffer
reichlich Semmelbrösel
1 - 2 EL geriebener Parmesan

etwas Öl oder Butterschmalz zum Braten
4 Scheiben Schinken oder geräucherter Schinkenspeck
1 Stk. Mozzarella, in dünne Scheiben geschnitten
optional etwas geriebener Parmesan
getrockneter Oregano

Sauce:
Olivenöl
1 kl. Zwiebel, klein geschnitten
1 Knoblauchzehe
1 TL Paradeismark / Tomatenmark
1 Dose Tomaten
1 frischer Paradeiser, in kleine Würfel geschnitten
Salz
Chiliflocken
1 Prise Zucker
frisches Basilikum o.a. Kräuter

Zubereitung:

  • Als erstes eine einfache, nicht allzu dünne Tomatensauce zubereiten:
    Zwiebel in Öl anlaufen lassen, Knoblauch und Tomatenmark beifügen, dann kommen die Tomaten und die Gewürze (keine weitere Flüssigkeit). Die Sauce sanft köcheln lassen. Dann abschmecken und ggf. kurz pürieren.

  • Die Schnitzel ziemlich dünn plattieren und leicht mit Mehl bestäuben.
  • Die Eier in einer flachen Schüssel mit Knoblauch, Oregano, Salz und Pfeffer mit einer Gabel verschlagen. Die Semmelbrösel in einer 2. Schüssel mit dem Parmesan vermischen.
  • Die Schnitzel jeweils beidseitig durch die gewürzte Eimischung ziehen und dann in der Bröselmischung wälzen und diese ein bisschen andrücken. 
  • Öl oder Butterschmalz in einer breiten Pfanne erhitzen und die Schnitzel (ggf. portionsweise) von beiden Seiten braten, bei Bedarf weiteres Öl zugeben.
    Achtung! Anders als beim Wiener Schnitzel wird nur rel. wenig Öl verwendet und nicht schwimmend ausgebacken. Trotzdem die Schnitzel nicht anbrennen lassen... 😉

  • Die gebackenen Schnitzel nun nebeneinander entweder in der selben Pfanne belassen oder besser!! in eine (ggf. größere) Backofenform legen. Das Gericht kann bis hierher vorbereitet werden, aber nicht allzu lange!
  • Das Backrohr auf Oberhitze 200°C vorheizen. 
  • Auf jedes Schnitzel kommt nun je nach Größe:
    1 - 2 Scheiben Schinken - Tomatensauce - Käse - Oregano.
  • Die Schnitzel kurz überbacken, bis der Käse geschmolzen ist, und sofort servieren.


Als Beilagen sind Pommes, aber auch Reis und Kartoffelpüree üblich, Quetschkartoffeln wie bei mir passen ebenfalls gut. Mir haben auch Reste der (kalten) Tomatensauce dazu gut gefallen. 



In Argentinien werden meist hauchdünn geklopfte und daher riesige Kalbs- oder Rindschnitzel verwendet, auch Schwein oder Huhn ist möglich. Mir gefiel es besser, kleine Schnitzelchen zu bekommen und ein Stück Schweinslungenbraten brachte uns ungefähr 16 kleine Schnitzerl.

Ich habe die plattierten Schnitzel leicht mit Mehl bestäubt, obwohl das bei dieser Art von Milanesas nicht üblich ist. Aber als Wienerin finde ich, müssen Schnitzel vor dem Panieren bemehlt werden, wenigstens ein bisschen, weil Mehl ein gutes Bindemittel zwischen Fleisch und Ei ist. 


Schnitzel gebacken und in eine große Form gelegt, mit Schinken, Tomatensauce, Mozzarella belegt und mit Parmesan und Oregano bestreut, dann ab in den Ofen.


noch schnell ein Foto, bevor sie weg sind...


Die doch eher rustikalen überbackenen Schnitzel schmeckten herrlich, wer Schnitzel und Pizza mag, wird auch die Milanesas Napolitana mögen! Sie sind ein richtiges Familienessen, auch mit Kindern, und machen irgendwie große Freude... 😋



Linkliste der kulinarrischen Weltreise:

Simone von zimtkringel mit Choripán mit Chimichurri 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Cazuela Gaucho - argentinischer Gemüse-Hühnertopf 
Petra aka Cascabel von Chili und Ciabatta mit Chocotorta 
Britta von Brittas Kochbuch mit Churros aus dem Backofen 
Friederike von Fliederbaum mit Milanesas Napolitana - überbackene Schnitzel 
Susanne von magentratzerl mit Chupé 
Jenny von Jenny is baking mit Medialunas - Hörnchen aus Argentinien 
Wilma von Pane-Bistecca mit Chimichurri 
Jenny von Jenny is baking mit Empanadas mit Hähnchenfüllung 
Regina von bistroglobal mit Milanesa mit Rindfleisch